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Botanischer Garten Bern

Zwischen dem Botanischen Garten und dem Systematisch-Geobotanischen Institut ergaben sich verschiedene wertvolle Beziehungen.

Unterricht: In mehreren Jahren wurden "Führungen im Botanischen Garten" für Studierende durchgeführt, geleitet von Mitarbeitenden von Garten und Institut.

Für die Untersuchungen der Wiesenvegetation konnten verschiedene vegetationskundliche Praktika im Garten durchgeführt werden, etwa am seit Jahrzehnten regelmässig gemähten, aber ungedüngten artenreichen Rasen, am 1980 neu angelegten Halbtrockenrasen und an verschiedenen anderen naturnahen Pflanzengesellschaften.

Für die Lehrerfortbildung wurden viele Kurse durchgeführt, ganz besonders, nachdem mit Hilfe von Gartenkommission und Erziehungsdirektion Herr P. Fafri als Garten-Didaktiker angestellt werden konnte.

Die Studierendengruppe "Aquilegia" setzte sich u.a. durch regelmässige Berichte in der Tagespresse und durch Führungen für angemeldete Gruppen für die Popularisierung des Gartens ein. Die Mitwirkenden hatten hier eine gute Gelegenheit, das didaktische Vorgehen in der Erwachsenenbildung einzuüben. Zum Naturschutzjahr 1995 richteten sie einen "Vielfaltweg" vom Botanischen Garten der Aare entlang zum Naturhistorischen Museum und zum Tierpark ein, die beide ebenfalls, wie der Garten, die biologische Vielfalt demonstrierten.

Der Garten bot oftmals Gelegenheit, Gesichtspunkte der Botanik, der Ökologie und des Naturschutzes der Bevölkerung näher zu bringen und in Erinnerung zu rufen, wie sehr die Pflanzen die Grundlage allen Lebens auf der Erde sind.

Die Beschäftigung mit all diesen Problemen gab immer wieder Anlass zu pflanzenökologischen Überlegungen über Beziehungen zwischen der Kultur von heiklen Pflanzen und ihrem natürlichen Standort.

Im Verlauf der Berichtsperiode war es möglich, verschiedene Neuanlagen oder neue Bepflanzungen einzurichten, z.B. die Abteilung der Heilpflanzen und der Färbe- und Faserpflanzen, das Steppenhaus, die Renovation der kleinen Schauhäuser, eine Zusammenstellung von Gewürz- und Duftpflanzen, das Neueinrichten von einem Insektivoren, einem Moor- und einem Schmuckkästchen sowie die Renovation des grossen Teiches mit einer Wasserpflanzen-Abteilung.

Es war möglich, verschiedene Führer herauszugeben: Nach dem schon länger bestehenden "Chömet dr Botanisch Garte z'Bärn cho luege" (Führer für Kinder, Fafri, Hegg, Schneiter, 3. Aufl. 1991) wurden zum Freiland und zu den tropischen Nutzpflanzen je ein gesprochener Führer (Fafri, Hegg, zusammen mit Studierenden des SLA), zu einem Rundgang durch die Schauhäuser (Fafri, Hegg 1989), zu den essbaren Nutzpflanzen (Fafri 1990) und zu den Heilpflanzen (Frau Dr. M. Krneta, 4. Aufl. im Druck) je ein gedruckter Führer erarbeitet.

Mehrere Ausstellungen konnten dank tatkräftiger Mitarbeit des gesamten Gartenpersonals, von Studierenden, von Mitgliedern von Aquilegia und von P. Fafri aufgebaut werden, z.B. zu Nachtschattengewächsen, Chabis, geschützte Pflanzen im Kanton Bern, "Unkräuter", Früchte und Samen, Bienen. Erläuterungen mit Texten und Bildern in der Orangerie ergänzten die lebenden Pflanzen im Freiland und in den Schauhäusern.

Aussenstation Alpengarten Schynige Platte

Im Alpengarten Schynige Platte hat das Systematisch-Geobotanische Institut eine sehr zweckmässige Aussenstation für Forschung und Unterricht, die ihm vom Verein Alpengarten Schynige Platte nach vertraglicher Abmachung zur Verfügung gestellt wird.

In der Forschung nimmt die Versuchsweide, 1930 angelegt durch Dr. W. Lüdi, eine zentrale Stelle ein. Sie wurde in der Berichtszeit von W. Dähler, O. Hegg und S. Tidow bearbeitet (vgl. laufende Dissertationen Kap. 3.2; Vorträge Kap. 8.1 und Publikationen Kap. 11). Es handelt sich hier um den zweitältesten noch bestehenden Düngungsversuch überhaupt und um den ältesten in den Alpen. Im Rahmen des Institutsunterrichtes fanden alljährlich Kurse für Studierende zur "Einführung in die alpine Vegetation" und etwa alle 2 Jahre ein Kurs "Ökologie alpiner Rasen" (gemeinsam mit Prof. Zettel, Zoolog. Institut) statt.

Zur Lehrerfortbildung fanden seit 1931 praktisch jedes Jahr Kurse statt, die ein sehr gutes Echo fanden.

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Beziehungen zur Öffentlichkeit

Viele Publikumsanfragen zu Pflanzennamen, Giftpflanzen usw. wurden regelmässig von Assistentinnen und Assistenten beantwortet. Auch über Schutzmöglichkeiten, Kultur von Pflanzen und viele andere Themen waren viele Arfragen zu beantworten. In Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit nimmt jedoch der Botanische Garten eine besonders wichtige Stellung ein.